Meiner Seele Töne…

Meine musikalische Lebensreise begann schon als junges Mädchen. Mit zwölf Jahren wurde ich in einem Kirchenkinderchor „entdeckt“ und von da an eröffnete sich mir eine ganz andere, schönere und erfüllendere Welt. Mit großer Freude und Ungeduld begann ich den unverwechselbaren Klang und die Größe der eigenen Stimme zu entdecken, schnell wusste ich: Ich werde Opernsängerin! Es schien mir, als könne ich direkt in die Herzen meines Publikums singen, was für ein Geschenk – dass diese Reise doch manchmal auch beschwerlich werden kann, ein Leben andauert und nie zu Ende ist, ahnte ich nicht.

Meine große Schüchternheit war zu überwinden, der „richtige“ Professor/in für die Technik und den Ausdruck zu finden.

Als ich endlich 1991 an der Musikhochschule Köln mein Gesangsstudium bei Kammernsängerin Edda Moser begann, kam im Juni des darauf folgenden Jahres der berühmte Anruf einer bekannten Konzertsängerin, die mich auf mein Studium vorbereitet hatte: „Kannst Du für mich beim Festival de la musique sacrée in Nizza einspringen? Es wird Salve Regina von Pergolesi gespielt (Altsolo mit Orchester) und zwar übermorgen… zwei Konzerte. Außerdem noch Missa Brevis BWV 236 mit Sandrine Piau (Sopran) und Christophe Le Paludier (Tenor) als Mitsolisten.“

Ich war perplex. Weder das Stück war mir bekannt, noch hatte ich Berufserfahrung mit Orchestern und dass mir so große Ehre zuteil werden sollte als Studienanfängerin… Wahnsinn!

Zehn Stunden später saß ich mit einem Ghettoblaster (zum Lernen des Stückes), einer Freundin (die für mich sorgen und kochen wollte während des „Blitzlernens“) im Flugzeug nach Nizza und hätte mich am liebsten verkrümelt aus Angst vor der eigenen Courage. Noch sieben Stunden Zeit bis zur ersten Probe mit dem berühmten Orchester und ich bewegte mich musikalisch noch auf sehr dünnem Eis und sollte auch noch so tun, als hätte ich das Stück schon ein paar Mal gesungen. Angstschweiß während der Probe (das konnte ich aufs heiße Wetter schieben) und für mich völlig unerwartet: Zwei Konzerte, die so erhebend waren und ich durfte erleben, dass „man gesungen wird“. Nach harter Arbeit, wenig Schlaf war keine Zeit für Aufregung und ich stellte mich in diese wundervolle Basilika, hoffte auf himmlischen Beistand…. und die Seele bekam Flügel.

„Musik – ein Zauber kommt von Dir und weht in die Gedanken mir. Den Frieden, den kein Name kennt.“ (Hermann Hesse)

Ich sah am Ende des Konzerts ergriffenes Publikum, das weinte und teilweise auf den Stühlen stand vor Begeisterung. Das war für mich das schönste Erlebnis meines Lebens! Ein Anschlussengagement für das darauffolgende Jahr schloss sich sofort an und ich hatte meine Berufung gespürt: Man ist als kleiner Mensch mit Gottes Hilfe doch zu viel mehr in der Lage, als man sich selber zutraut. Noch heute kehre ich immer sehr gerne nach Nizza zurück.

So begann schon während des Studiums eine tolle, aufregende Konzertkarriere für mich, für die ich sehr dankbar bin. Das Geschenk, sich mit Stimme beschäftigen zu dürfen (ahnen…auspacken…spielen und genießen) teile ich mit meinen Schülern. Ich versuche weiterzugeben, was ich selbst entdecken durfte und unterrichte leidenschaftlich gerne seit meinen ersten Konzerten.

Danke allen Lieben, Wegbegleitern, Professoren, Korrepetitoren, Kollegen, Freunden und besonders meiner geliebten (Seelen)familie.

Viel Spaß beim Schnuppern!

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